2.4 - Pétition internationale pour les disparus de l'Algérie Française

VII - Après le 19 mars le mensonge d'Evian - Les disparus civils : Textes - Enquêtes - Témoignages - Pétition internationale

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 INTERNATIONALE PETITION

5. JULI 1962  IN ORAN, ALGERIEN

Am 5. Juli 1962 wurde in Algerien die Unabhängigkeit des Landes  gefeiert. Sie wurde am 1. Juli durch eine Volksabstimmung gewählt, im Rahmen des “Evian-Abkommen” am 18. März 1962  und am 3. Juli offiziell von Frankreich anerkannt.

Am selben Tag wurde in Oran, der zweigrößten Stadt Algeriens, ein Blutbad  von großem Ausmaß, rein nach ethnischem Aussehen, angerichtet. Es zielte auf die nichtmoslemischen, christlichen und jüdischen Bevölkerungsgruppen, welche das Land noch nicht verlassen hatten und hofften, im neuen Algerien friedlich mit den Moslems zusammen leben zu können, und gegen die Moslems, welche als “Verräter” denunziert wurden.

Den ganzen Tag, ab 11 Uhr 15 morgens,  und trotz der Anwesenheit von 18.000 Soldaten der französischen Armee,  welche auf Befehl der französischen Führung in ihren Kasernen im Stadtzentrum verbleiben mussten,   wurden zur gleichen Zeit, und in allen Stadtteilen, tausende von Frauen, Kindern und Männern jeden Alters verhaftet, um dann zu Fuß oder in Lastwagen zu Polizeirevieren, sowie in riesige Haftzentren, unter anderem den Schlachthof, verbracht zu werden. Wenn sie nicht unmittelbar an die aufgebrachte Menge ausgeliefert und dann gelyncht und zerstückelt
wurden.

Das Gemetzel wurde in den nächsten Tagen in allen Sammellagern fortgesetzt. Diese Ereignisse sin  allen Einwohnern Orans, welche an diesem Tag anwesend waren, bekannt und wenn in Algerien diese Massaker von den Machthabern verschwiegen werden, so bleiben sie dennoch unauslöschlich in das Gedächtnis der einfachen moslemischen algerischen Bürger, seien sie passive Zeugen oder Täter gewesen, eingebrannt. Unter ihnen befanden sich auch welche, die auf verschiedenen Wegen sogar Personen retteten, deren einziger sichtbarer Fehler war, christlicher oder jüdischer Herkunft zu sein. Für die Oraner ist bis heute noch “Le petit Lac” (der kleine See) im Vorort ihrer Stadt, in welchen hunderte von Leichen geworfen wurden, ein unseliger und von Geistern bewohnter Ort geblieben.

Wie viele wurden ermordet  und wie viele sind für immer verschwunden? Hunderte bestimmt, mehr als siebenhundert sicher, wie Studien von Historikern es dargelegt haben,  ganz besonders die Letzte von Jean-Jacques Jordi  (Un silence d‘État - Les disparus civils européens de la guerre d‘Algérie - Sotéca 2011 -  Ein schweigender Staat - Die verschwundene europäischen Zivilisten des Algerienkrieges ), welcher Zugang zu einigen französischen Archiven hatte. Solange nicht alle französischen sowie algerischen Archive geöffnet werden, bleibt anzunehmen, dass tausende von Unschuldigen jenes trauriges Schicksal erlitten.

Aber wie hoch die Zahlen auch sein mögen, das Ausmaß des Massakers, seine Zeitgleichheit in allen Stadtteilen, die Mobilisierung einer riesigen Logistik lassen den Schluss zu, dass dies auf sehr hohem Niveau geplant und koordiniert wurde, selbst wenn die Teilnahme der aufgebrachten Menge an dem Gemetzel an ein spontanes Ereignis glauben lassen.

Am 5. Juli 1962 in Oran,  an jenem ersten Tag der Feierlichkeiten für die Unabhängigkeit Algeriens, wurde also ein wahrhaftiges Verbrechen gegen die Menschheit verübt. Ein völlig verschwiegenes Verbrechen wie in Katyn, heute bekannt  als ein von der sowjetischen Armee verübtes Massaker, oder so wie viele andere auch.

Aber sind 51 Jahre nicht genug um endlich die ganze Wahrheit über dieses Verbrechen in Oran ans Licht zu bringen? Sind 51 Jahre nicht genug um die französischen und algerischen Archive für alle Historiker endlich zu öffnen und eine ernsthafte internationale Untersuchung in Gang zu setzen,  um das ganze Ausmaß des Massakers endlich zu ermessen?

Dies ist unsere Forderung.

Aber zuerst wollen wir die ganze Welt wissen lassen, dass am 5. Juli 1962 in Oran, Algerien, nur zwei Tage nach seiner offiziellen Unabhängigkeitserklärung, sehr wohl ein Massaker an Zivilisten stattfand.

Darum senden wir, die Unterzeichner, an diesem 5. Juli 2013,  diese Botschaft  an alle internationalen humanitären Organisationen  sowie an alle Bürger dieser Welt.

30. August 2013 – Internationaler Tag der Verschwundenen

http://www.change.org/fr/p%C3%A9titions/a-tous-les-citoyens-du-monde-et-aux-ong-des-droits-de-l-homme-qu-ils-nous-apportent-leur-soutien-en-signant-2

 

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